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Birgit Hüttner

RHEINGAUER HANDKÄS´ BLOG

Aktualisiert: 30. Juni 2022

Am Sonntag, 17. Juli 2022, findet ab 11:00 Uhr zum ersten Mal unser Handkäs´ Picknick mit Musik in unserem herrlichen Garten statt.

An dieser Stelle erfahren Sie Skurriles und Wissenswertes rund um das Hessische Kulturgut.

Was es alles auf dem anstehenden Event am 17. Juli zu erleben und genießen gibt.. ist unter der Rubrik EVENTS zu finden.









Warum für die Ankermühle Handkäs´ ein Thema ist

Die Tradition dieses typischen hessischen Gerichtes „Handkäs´mit Musik“ (in anderen Teilen Deutschlands als „Harzer Roller“ ohne Musik bekannt) ist eine lange Geschichte.


Bereits um 1813 wurde Handkäse zum ersten Mal erwähnt und es handelte sich um handgeformte Käseleibchen aus Sauermilchquark, die meist von Landfrauen hergestellt wurden. Diese Käseleibchen werden natürlich schon seit langer Zeit maschinell in Form gebracht und sind von der Rezeptur nahezu unverändert. Das große Gut dieses goldgelben Käsegenusses beruht vor allem auf der Tatsache, dass hier der fettärmste Käse der Welt auf den Tisch kommt und die Kombination mit der Musik (Öl, Essig, Wasser, Zwiebeln, Salz, Pfeffer) zumindest für viele Hessen sehr schmackhaft ist.

Die Ankermühle fühlt sich verpflichtet, diesem Käsegericht die Ehre zu erweisen und auf einem „Handkäs-Picknick“ verschiedene Variationen und ein Rahmenprogramm anzubieten. Neben dem dazu meist servierten Apfelwein gibt es natürlich auch Rheingauer Riesling, der nicht weniger zu diesem deftigem Gericht passt. Eine runde Sache also und es bleibt spannend, was die Ankermühle so geplant hat. Im Handkäs-Blog auf unserer Seite wird es nun wöchentliche Kurzgeschichten über Handkäs´ geben. Der Appetit und das Interesse sollten somit stetig für das geplante Event am 17.07.2022 gesteigert werden.

HeyHoHandKäs!


Historisches zum Thema Handkäs´

Die Hand geformte, geknetete und zu Laibchen geformte Quarkmasse, gab dem Handkäs´ seinen Namen. Von 1850 bis 1914 fand die Produktion fast ausschließlich im Großraum Groß-Gerau statt, wo mehr als 25 Betriebe die Produktion aufnahmen. Der Verkauf erfolgte, neben dem Privatverkauf und kleinen Märkten der Region, auch auf dem großen Mainzer Wochenmarkt, auf dem sich auch der Name „Mainzer Käse“ etablieren konnte und der durch die Erfindung der Handkäs´-Formmaschine von 1893 (von Peter Traiser II aus Groß-Gerau) für den Verkauf nur noch maschinell hergestellt wurde.

Angeblich soll der Rüsselsheimer Automobil-Firmengründer Adam Opel Handkäse als Leibspeise benannt haben. Vielleicht war das der Startschuss, das sich 1890 mit dem Bau des ersten Käsehauses in Rüsselsheim die größte Fabrikation der runden gelben Käsetaler entwickelte. In den Hochzeiten wurden bis zu 250.000 Stück produziert und sogar per Schiff u.a. nach Amerika exportiert. Dazu wurde der Handkäse in Holzkisten verpackt, die in der eigenen Schreinerei gefertigt wurden.

Mitte der 80er Jahre endete die Produktion, da kein Nachfolger als Betreiber gefunden werden konnte. Hier s.o. eine Umverpackung der 60er/70er Jahre.


Aktuell gibt es in Hessen nur noch 3 größere Hersteller. Die Käserei Horst in Groß-Gerau ist die Älteste und für die 3 Käsereien in Hüttenberg- Hochelheim investiert das Land Hessen 2022 sogar einige Millionen für einen geplanten Neubau mit Labor, Büros und einer neuen Produktionshalle in Langgöns. Die Zukunft der hessischen Handkäs´-Produktion sollte also gesichert sein.


Der Handkäs´ Ede


1999 tauche im Leben des Michael Hamann die Schallplatte „Ein Bummel durch Frankfurt Sachsenhausen“ auf, die bei einer Sperrmüll-Entsorgung auf einem Bürgersteig in Raunheim gefunden wurde.

Das letzte Lied der Platte „Mer esse Handkäs´“ war dann der Grund, dass bei einer alternativen Fastnachtveranstaltung im Rüsselsheimer Rind, bei einer Sitzung des FC 99, der „Handkäs´ Ede“ erstmalig den Song live zum Besten gab. Was zur großen Erheiterung des Publikums führte. Der Ede beschäftigt sich seither intensiv mit dem Thema Handkäs´ und seiner Herstellung, zumal bis Mitte der 80er Jahre die größte Handkäs´-Produktionsstätte in seiner Heimatstadt Rüsselsheim, im Stadtteil Königstädten, angesiedelt war.

Es folgte die Gründung der Handkäs´n Roll Band „Handkäs´Ede und die Bretzelmänner“, die sich zur Aufgabe gemacht habt, durch flotte Rythmen und Texten zum Thema „Handkäs´“, dieses hessische Kulturgut vor den Aussterben zu bewahren. Bei den Konzerten wurde natürlich auch immer Handkäs´ mit Mussigg oder Handgranaten (Brötchen mit Handkäse bestückt) vom Bühnenrand gereicht.


Beim RHEINGAUER HANDKÄS´ PICKNICK in der Ankermühle tritt der Handkäs´ Ede als Solokünstler auf, da sich die Band in der Coronazeit aufgelöst hat, aber demnächst mit neuem Schlagzeuger wieder den Proberaum unsicher machen wird.


Was erwartet die Besucher beim HANDKÄS´ PICKNICK, außer dem kulinarischen Angebot von verschieden Varianten der hessischen Goldtaler?

Der Handkäs´ Ede sammelt seit Jahrzehnten ALLES zum Thema Handkäs´. Die gesammelten Werke wird es im Rahmen einer kleinen Ausstellung in einer Vitrine zu bewundern geben.

Die musikalische Sammlung mit originalen Liedern über den Handkäs´ wird in Form einer Hitparade präsentiert bei der das Publikum die besten Songs per Abstimmung wählen wird um den ultimativen Handkäs´-Song zu benennen, der dann natürlich überall auf der Picknick-Wiese gesungen werden darf. Die Präsentation der Hitparade sollte eher das ältere Publikum ansprechen, aber Vorsicht es besteht Schunkelgefahr!


Auf der Picknickwiese wird sich der Ede ganz spontan bewegen und einige Lieder vorspielen bzw. auch live singen. Natürlich wird auch hier der Kontakt zu den Besuchern aufgenommen und über das Thema informiert und es werden auch Fragen beantwortet. Ein Anstoßen bei einem „Äppler“ aus dem „Gerippten“ ist natürlich auch sehr willkommen, darf doch das gute „Stöffche“, der Apfelwein, bei keinem Handkäs´ fehlen!


Zu späterer Stunde wird der Handkäs´ Ede dann live einige Songs aus der Bandzeit aber auch andere und neue Songs als Karaoke-Versionen präsentieren. Hier ist großer Spaß vorprogrammiert da mit Sicherheit das Dummbabbeln nicht zu kurz kommt ebenso wie der direkte Kontakt zum Publikum. Es wird in jedem Fall rockig, punkig und kurios! Beim Lied „Mer esse Handkäs´“ startet bestimmt die Handkäs´- Polonäse über das schöne Gelände der Ankermühle.


Gute Laune und Appetit sind an diesem Tag generell herzlich willkommen und es gilt das Motto: HeyHoHandkäs´!!!

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